Form und Kennzeichen

Die Friesen-und Zwergfriesenhühner gehören zur Gruppe der Sprenkelhühner. Hier unterscheiden sich Hahn und Henne beträchtlich voneinander, und dennoch ist das eine Geschlecht auf das andere angewiesen, um rassegerechten Nachwuchs auf die Beine zu bringen. Der Hahn gilt als Mittel zum Zweck, um schön gezeichnete Hennen zu erzielen. Der auf den ersten Blick nicht gezeichnete Hahn sollte, wenngleich nicht offensichtlich, dennoch eine Flockung aufweisen. Der Standard sieht im Oberrücken, vom Halsbehang verdeckt und im Flankengefieder eine Flockung vor. Auch die Innenfahnen der Armschwingen zeigen eine angedeutete Flockung und die Handschwingen zeigen in der Aussenfahne am Ende einzelne Tupfen. Nur wenn die Hähne der geflockten Farbenschläge diese Zeichnungen präsentieren, werden die Hennen eine schöne getrennte Flockung haben. Läuft die Flockung zusammen und wirkt wie eine Art Bänderung, handelt es sich um einen Fehler. Gerade bei den geflockten Farbenschlägen sind die Hennen Paradepferde. Schon im unteren Halsbehang sollte die Feder, wenn auch etwas verdeckt, am Ende zwei kleine Flocken aufweisen. Die Flockenform entspricht einem Weizenkorn. Hennen die auf der Brust feine, wenn auch kleine Flocken zeigen, sind sehr wertvolle Hennen. Die auf der Vorderbrust zeigende, zusammenhängende Flocken wie eine U-Form haben, sollten mit Vorsicht in einen Zuchtstamm aufgenommen werden. Am ausgeprägtesten ist die Flockung im Rücken, Schenkelgefieder und auf den Flügeldecken. Heute kann man bereits Tiere bewundern, die mehrere fein getrennte Flockenpaare in der Feder zeigen. Es ist noch gar nicht so lange her, dass man nur ein getrenntes Flockenpaar sah. Hier haben die Züchter bemerkenswertes geschaffen. In der Zucht sollte man besonders darauf achten, dass die etwas ovalen Flocken einander gegenüber liegen ohne den Federaussenrand und Kiel zu berühren. Hier können kleinere Flocken Vorteile bringen, denn grosse Flocken brauchen grosse Federfahnen. Abstriche macht man bei den Schenkeln und im Flankengefieder. Hier ist zurzeit eine exakte Flockung nicht zu erreichen. An die Schwanzfarbe der Henne sollte man keine so hohen Ansprüche stellen. Die Farbe sollte der Flockenfarbe entsprechen, wobei etwas mehr oder weniger Zeichnungseinlagen nicht stören sollten. Züchterisch gilt es, die Merkmale zu verbessern. Wichtig ist, dass die Sattel-und Schwanzdeckfedern noch gezeichnet sind. Relativ schwierig ist es, Hennen mit schön gezeichnetem Flügeldreieck zu züchten. Vielleicht gibt es hier genetische Querverbindungen zur Steuerfederfarbe. Wenn man sich die Hennen genau anschaut, lässt nach der Bindengegend die schöne Zeichnung nach. Diesbezüglich sollten die Züchter Erfahrungen sammeln und untereinander austauschen. Gerade bei den gelbweissgeflockten sollten die Richter, weil die Zuchtbreite noch fehlt, besonders zuchtfördernd bewerten und ein Manko anstatt als Mängel nur als Wunsch titulieren….DENN: die Farbe kommt erst nach der Form. Dennoch muss man Form und Farbe als eine Einheit sehen. Nur so kann eine Zucht nach vorne gebracht werden. Häufige Fehler der Züchter sind Fallnestkontrolle und zu grosse Zuchtstämme. Dadurch erhält man in der Nachzucht viele Tiere ohne besondere Merkmalausprägung und passende Harmonie für die neue Zuchstammgeneration. Gerade bei gezeichneten Tieren sollte man mit kleinsten Stämmen, zuweilen sogar in Geschwisterlinien arbeiten. Nicht viel leichter haben es die Züchter des blauen Farbenschlages. Bei dieser Zucht fallen immer wieder mattschwarze Tiere und Weisslinge mit grauen Spritzern im Gefieder an. Diese Farbspaltung hängt mit der Spalterblichkeit der blauen Farbe zusammen.

Friesen . ………….. wie sie sein sollten. Hier ein Bild mit vorzüglich gezeichneten großen Friesenhühnern in Gelbweißgeflockt auf der Zuchtanlage  von Willy Leißinghenne gelbw. transp

 

 

 

 

 

 

 

schön gezeichnete gelbweißgeflockte Friesenhenne